News im April 2021

In den vergangenen Monaten gingen die Aktivitäten in Kirpal Sagar trotz der durch die Pandemie bedingten Einschränkungen weiter.

Auf Anordung der Regierung mussten auch in Indien die Schulen nun schon das zweite Mal auf Distanzlernen umstellen. Man nutzte die Zeit zum Renovieren. Im Internat werden die Zimmer nach und nach neu ausgestattet. Zu jedem Arbeitsplatz wird ein Schul-Internet-Anschluss bereitgestellt, sodass die Schüler auf frei gegebene Seiten und Lernprogramme zugreifen können. Auch bekam die Schule im Hinblick auf normale Zeiten und den Appetit heranwachsender Jugendlicher eine Chapati-Maschine, die diese so beliebten Brotfladen in Mengen herstellen kann.

Am 30. November fanden die Feierlichkeiten anlässlich des Geburtstages von Guru Nanak statt, an diesem Tag wurde auch das neu gestaltete Verwaltungsbüro der Kirpal Sagar Academy eröffnet und eingeweiht.

Im Monat Dezember wurde anlässlich des Geburtstags von Dr. Harbhajan Singh in kleinerem Rahmen die Hochzeitsfeier von zwei Brautpaaren ausgerichtet, begleitet von guten Wünschen und einer kompletten Grundausstattung für ihren jungen Haushalt.

Obwohl im Punjab vor allem Sikhs zuhause sind, blieb Weihnachten durchaus nicht unbeachtet und die Lehrer der Kirpal Sagar Academy erfreuten mit Krippe und Weihnachtsmannhüten Schüler und Bewohner von Kirpal Sagar.

Wenn man an Indien denkt, verbindet man es im Allgemeinen mit Hitze und Sonne. Aber im Norden ist die Winterzeit erstaunlich kalt, feucht und neblig. So war es auch an Neujahr, das gemeinsam im Sarovar gefeiert wurde.

Im Februar kommen normalerweise Menschen aus vielen Ländern, um den Geburtstag Sant Kirpal Singhs am 6. Februar zu würdigen. Diesmal konnten die Festlichkeiten nur in kleinerem Rahmen stattfinden. Auf Grund der Lage konnten auch keine religiösen Würdenträger eingeladen werden. Viele Mitglieder trugen aber nach indischer Tradition mit Liedern und kleinen Ansprachen dazu bei, dass ein schönes Programm zustande kam. Es ist auffallend, wie begabt viele dort im Singen sind, sodass oft spontan eine sehr herzliche Atmosphäre entstehen kann, die man so nicht planen könnte.

In der Landwirtschaft wird auch im Winter geerntet, u. a. Kurkuma, das inzwischen auch im Westen für seine heilsame Wirkung bekannt ist und in der indischen Küche nicht wegzudenken wäre. Die frischen, eher rötlichen Knollen in der Hand zu halten hinterlässt Spuren in sattem Gelb, die sehr nachhaltig sind, und man versteht, wie sehr die Inder diese vertrauten bunten Farben, von denen sie umgeben sind, auch gerne tragen. Im März folgte die Ernte von Apple Ber (Jujube), einer lokalen, sehr Vitamin A und C-reichen Steinfrucht. Der Bioanbau von Avocados wurde außerdem vorbereitet.

Ende Februar begannen die Arbeiten an der Verbreiterung und Befestigung der Zufahrtsstraße zu Kirpal Sagar:

Ein besonderes Ereignis ist jedes Jahr das Programm „Daughters of Punjab“, das mit dem Geburtstag von Biji Surinder Kaur am 10. März verbunden ist. Es konnte auch dieses Jahr stattfinden, und mit Begeisterung setzten sich die jungen Frauen ein, ihre Lieder, Gedichte und Sketche wie auch Handwerkskünste zu zeigen. Es wurde sehr liebevoll über Biji Surinder Kaur gesprochen, die viele persönlich erlebt hatten, als Mutter, als spirituelles Vorbild und mutige „Managerin“ des riesigen Projekts in einer Männer-Domaine. Ihr waren die Frauen und Mädchen ein großes Anliegen.

 

Die Erinnerung an Bijis letzte Tage und die Feierlichkeiten zum 19. März sind jedesmal ein wehmütiger Ausklang dieses Monats.

O Mensch, mit einem Schlag wird dein Gefäß zerbrechen. Es ist wie ein Palast aus Rauch mit Wänden aus Sand. Ein Funke und es verbrennt. Du kamst wie der Traum einer Nacht, die man unter einem Baum verbringt. Er (Gott) ist über dir und sieht dich ständig. Die Nacht wird bald vorüber sein und schließlich müssen wir eines Tages die Welt verlassen. Sie ist nur ein Ort für Reisende auf der Durchreise. Das Gefäß voller Amrit, von der Sonne erleuchtet, ist in uns. Wenn das Gefäß zerbricht, lässt es die Sonne unberührt. Vergleichbar damit sind wir als ein Teil von Gott, als Seele unzerstörbar, selbst wenn dieses Gefäß zerstört wurde. (…)
Durch den Weg, den der Meister uns gelehrt hat und der bedeutet zu sterben während des Lebens, können wir die Heimat der Seele erreichen und wahre Erlösung erlangen. Dieses Leben ist wie ein Blatt Papier, aus dem man einen Drachen falten kann, der zum Himmel fliegt.

Biji Surinder Kaur

 

Mitte April wird immer Vaisakhi gefeiert, das Frühjahrs-Erntefest der Sikhs, nach dem Sonnenkalender der Hindus auch ein Neujahrsfest. Dieses Jahr fand es in kleinerem Rahmen im Sarovar statt. Und so wollen wir mit den Worten von Sant Kirpal Singh zu diesem Anlass schließen:

Selbst die Natur feiert, indem sie Knospen und Blätter sprießen lässt, neues Leben beginnt in dieser Jahreszeit. Wir sollten eine Lehre aus der Natur ziehen und auch zu neuem Leben erblühen.