Der Wandel beginnt im Herzen des Menschen

Vortrag von Dr. Harbhajan Singh, 02.01.1993

Liebe Brüder und Schwestern,

[…] Wie entsteht Einheit? Zwei Dinge sind dabei von Bedeutung: Das eine ist Liebe und das andere Gewaltlosigkeit. Diese beiden sind die zwei wichtigsten Seiten des heiligen Buches unseres Lebens. Liebe und Gewaltlosigkeit sind ein und dasselbe. Wer gewaltlos ist, wird niemanden kritisieren, er hat keine Angst und ist sehr weitherzig. Wer Liebe hat, wird gleichzeitig auch gewaltlos sein. Diese beiden Dinge sind also ein und dasselbe, man kann sie nicht trennen. Sie sind die stärkste Kraft in der Welt. Wenn beide in der Welt zusammenwirken, ist Einheit da. Die Einheit besteht bereits, aber weil wir diese beiden Eigenschaften verloren haben, haben wir die Einheit vergessen.

Die Probleme in der Welt sind nicht politischer, sondern spiritueller Natur. Wenn unsere führenden Persönlichkeiten in Politik und Religion das erkennen, können alle Probleme beseitigt werden, denn kein Problem ist politischer Art.

Manche Menschen, die in Schwierigkeiten geraten waren, erkannten, dass die spirituelle Verbindung die einzige Möglichkeit ist, einen Menschen mit dem anderen, und eine Nation mit der anderen zu vereinen.

[…] So wie sich unser Herz ändert, tritt alles zutage, verschwindet und kommt wieder. Das ist sogar ein Gesetz in der Schöpfung, im Universum. Selbst bei den Tieren kann man das beobachten. Nur ein kleines Beispiel: Wenn eine Katze ihre Jungen im Maul trägt, sie mit Hilfe der Zähne festhält und woanders hinträgt, tut sie den Jungen nicht weh und verletzt sie nicht. Wenn die Katze aber eine Maus fängt, zermalmt sie sie mit denselben Zähnen.

Man kann sagen, es hängt von der Gemütslage, von der Verfassung des Herzens ab.

Unity of Man bedeutet also, dass wir einen Wandel im Herzen der Menschen bewirken. Das ist der einzige Weg in der Welt Einheit zu schaffen.

Im Menschen ist alles angelegt, er hat alle Möglichkeiten. Er hat Gefühle, Empfindungen, das Herz, den Verstand. Alle Möglichkeiten sind im Menschen angelegt.

Als China Indien angriff, war Pandit Nehru Indiens Premierminister. Er war ein sehr liebevoller Premierminister, er glaubte an Gewaltlosigkeit. Einmal wollte er sogar die Armee auflösen und sie für andere Zwecke einsetzen, um die Nation, das Land zu entwickeln.

Welchen Ausspruch machte er einige Zeit später? Er sagte: „Es gibt keinen anderen Ausweg als die spirituelle Verbindung. Durch die spirituelle Verbindung können wir dieses Verbundensein schaffen und die Einheit in die Welt bringen.“

Ungeachtet dessen, was mit Indien geschehen war, wie viele Verluste Indien gehabt hatte und wie viele Menschen gestorben waren, ging sein Denken dennoch in die richtige Richtung. Er sagte: „Ja, es gibt Gewaltherrschaft und Morden, aber trotz alledem gibt es nur eine Hoffnung, nämlich, dass ein spirituelles Band entsteht von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation.“

Aber wer kann das zustande bringen? Ohne eine spirituelle Persönlichkeit, ohne die Hilfe Gottes, ist es unmöglich. Wenn es gelingt, diese Idee (der spirituellen Einheit), dieses Denken in die Herzen vieler Menschen zu bringen, wird es einen tiefgreifenden Wandel im Herzen der Menschen geben, sage ich euch.

Was sind die Haupthindernisse? Die Menschen haben Angst. Aus Angst schaffen manche Menschen Probleme. (Sie sagen sich:) „Ich muss vorsichtig sein.“ Man hat Angst und ist sich seiner Angst bewusst. Nur der spirituelle Aspekt des Lebens, die richtige Art zu leben, ist das Wahre. Es ist die Wahrheit, alle anderen Wege sind fehlerhaft. Die Wahrheit kennt keine Angst. In ihr ist keine Furcht, wohingegen im Falschen alles voller Angst, voll Zweifel, voll Kritik ist. All diese Dinge sind im Falschen zu finden. Dasselbe (Phänomen) kann man in der gesamten Schöpfung finden.

Einmal sagte Sant Kirpal Singh: „Die Menschen haben Angst vor dem Löwen. Wenn ihr ihm aber ganz liebevoll in die Augen schaut, wird er euch nicht töten. Wir werden getötet, weil wir Angst haben.“ Das ist der einzige Grund.

Noch ein einfaches Beispiel: Wenn ihr einem Hund – der ein sehr treues Tier ist, Brot gebt, gebt ihr es ihm mit Liebe. So wedelt er mit seinem Schwanz und ist von innen heraus ganz glücklich, denn ihr habt ihm dieses Brot aus Liebe gegeben. Wenn er sich jedoch das Brot von der Küche stiehlt, wird er nicht mit dem Schwanz wedeln. Sein Herz, sein Gemüt wird voll Angst sein, er wird es verstecken und weglaufen. Es gibt also Nahrung, die aus Liebe gegeben wird, und Nahrung, die gestohlen ist. Darin liegt ein großer Unterschied, sage ich euch.

[…] Sant Kirpal Singh sagte: „Die Basis von Unity of Man wird in sich selbst ein sehr starkes Fundament haben. Es wird sich wie ein Lauffeuer verbreiten, niemand wird es löschen können. Es wird allen Hass, alles Schlechte, alle falschen Dinge, Trennung, Fremdsein, Dualität und Ego verbrennen, all das wird es niederbrennen.“ Was bleibt dann? Nur Liebe und Einheit. Wenn all das verbrannt ist, was bleibt dann davon? Man kann dann nichts mehr davon finden, nur noch Asche, und wir erkennen dann, dass unsere Wünsche auch nicht mehr als Asche sind.

Es gab einmal einen Mann – das ist tatsächlich in Lahore passiert, noch bevor Pakistan entstanden war. Er war eine alter Mann und hatte viel verdient und viel Besitz angehäuft. Unglücklicherweise fing sein ganzes Haus Feuer und alles verbrannte, außer einigen wertvollen Dingen, die in einem Nebenraum waren. Als er sah, dass alles verbrannte und zu Asche wurde, öffnete er die Tür zu diesem Nebenraum, holte alles heraus und warf es ins Feuer. Die Leute fragten ihn, ob er verrückt geworden sei. Er antwortete: „Nein, mein ganzes Leben lang war ich verrückt, jetzt bin ich zur Besinnung gekommen. Ich sehe jetzt, dass all das nicht mehr als Staub ist, so will ich mich auch noch von diesen Dingen lösen.“ Und er (warf alles ins Feuer). Jeder schüttelte den Kopf über seine Torheit und sagte: „Er ist ein Narr.“ Er aber sagte: „Nein, jetzt bin ich weise geworden.“ Was ich damit sagen möchte, ist, dass es darauf ankommt, ob wir wirklich unser Herz ändern. Alles hängt von unserem Herzen ab. Alles kommt und geht, so wie sich unser Herz wandelt.

Lasst uns sehen, wie es bei unseren Wünschen ist. In diesem Leben können wir das Rätsel des Lebens lösen und zurückgehen. Aber unser ganzes Leben lang wird es uns nicht gelingen, uns unser Verlangen und unsere Wünsche zu erfüllen. Statt dessen werden sie immer neue Wünsche hervorbringen, und wir werden im Netz der Seelenwanderung gefangen. Das, was das Wirkungsvollste, das Einfachste (womit wir uns selbst am wenigsten Schwierigkeiten bereiten) ist, das müssen wir tun.

So wie es bei diesem Mann war. Er konnte erkennen, was das Ergebnis seiner Aufmerksamkeit (die er all diesen Dingen geschenkt hatte) war. Sein ganzes Leben war nicht mehr wert als Staub, und so konnte er seinen Blickwinkel ändern.

Ich möchte damit sagen, selbst durch die Gedanken, die wir denken, ohne darauf zu achten, wird unser Leben ziellos. Das Leben dessen, der, obwohl er alles weiß, immer noch unachtsam ist, und seine Aufmerksamkeit nicht der Sache zuwendet, die wirklich bedeutsam ist, wird ziellos. Das ist aus den heiligen Schriften, sage ich euch. Das ist nichts Neues, es ist eine ewige Wahrheit. Nicht nur Guru Nanak hat das gesagt, auch Christus und jeder andere Meister, und selbst davor bestand diese Wahrheit. Sie war immer schon im Menschen, aber dank dieser Kraft konnten sie danach leben, und nun helfen sie uns, danach zu leben. Die Wahrheit war schon immer da, aber wir lebten nicht danach.

Der Grund dafür, warum wir Erfolg haben, ist in uns und nicht außerhalb. Die Ursache und die Lösung all unserer Probleme ist in uns und nicht außerhalb.

So wie ich euch bereits erklärt habe, beginnt es damit, dass sich unser Herz wandelt. Wenn wir etwas wirklich mit dem Herzen betrachten, sagen wir: „Ja, es ist für mich ganz klar.“ Ob einem etwas zusagt oder nicht, das weiß man sofort, in einem Augenblick.

Wenn man es nicht mit ganzem Herzen, mit voller Aufmerksamkeit betrachtet, kann man nichts (wirklich) entscheiden.

[…] Nichts, was in unser Leben kommt und wieder geht, sollte unserer Aufmerksamkeit entgehen. Wir sollten es so machen wie an einem Kontrollposten (z.B. am Flughafen), wo unser Gepäck, und sogar wir selbst, sehr genau durchsucht werden. So sollten wir es mit unseren Gedanken, die kommen und gehen, machen. Sie sollten nichts Schlechtes in unser Leben bringen können. Wir sollten sie in die richtige Richtung lenken, deshalb sollte also alles mit Aufmerksamkeit ablaufen. Selbstloser Dienst ist der Bonus des menschlichen Lebens. Selbstloser Dienst übertrifft alle anderen Dienste. Es heißt, dem Menschen zu dienen, bedeutet, Gott zu dienen. Manche Meister sagten: „Wenn ihr mir dienen wollt, dann dient meinen Kindern, dient den Armen und Kranken.“

Gestern erinnerte ich mich an ein Beispiel: Ein sehr reicher Mann wusste, dass Kabir (1440 -1518) einen Satsang (spirituellen Vortrag) halten würde, und er fuhr in die Stadt (wo er stattfinden sollte). Er brauchte einen Träger für sein Gepäck. Nun war Kabir schon vorher dort, und auch er war zu dem Ort unterwegs (wo der Satsang gehalten werden sollte) . Er sagte: „Ja, ich kann dein Gepäck tragen, kein Problem.“ Kabir trug das Gepäck auf dem Kopf und brachte es zu dem Ort. Einige Zeit später kam Kabir heraus und setzte sich auf die Rednertribüne. Da schämte sich dieser Mann sehr, aber seine Einstellung hatte sich geändert. „Eine so große Persönlichkeit und er hat demütig eine so niedrige Arbeit getan.“ Er bat Kabir Sahib: „Oh Gott, segne mich, vergib mir diese Sünde, vergib mir, was ich dir angetan habe.“ Kabir erwiderte: „Nein, unsere Aufgabe (die der Meister) ist, einfach Lasten zu übernehmen, die Lasten der Menschheit zu tragen. Du hast nichts Ungehöriges getan. Du hast mich nur um das gebeten, wozu ich gekommen bin.“

Meister kommen in die Welt und auch wahre Menschen werden in die Welt geboren, um anderen selbstlos zu dienen. Sie tragen die Lasten der anderen auf ihren Schultern.

Wenn man Liebe hat und gewaltlos und demütig ist, wird man den anderen aus Demut mit Hilfe der Aufmerksamkeit etwas von ihren Lasten abnehmen, das ist ganz natürlich. […]

Diese Dinge sind also sehr, sehr wichtig. Das ist der Beginn unseres Lebens. Ohne diese Dinge können wir unser Leben nicht wirklich leben. Das ist das praktische Leben, das uns den Weg zurück zu Gott zeigt. Dabei gibt es keine Ausnahme von der Regel. Lest die Lebensbeschreibungen der Meister, eines nach dem anderen findet man (dort), all diese (Begebenheiten, diese guten Eigenschaften). Auf ganz wundervolle Art sind sie in das Leben der kompetenten Meister eingebettet und funkeln wie Sterne. Meister sagt: „Geht nach innen und seht die Schönheit der Meisterkraft! Seht auch die Schönheit derer, die ein solches Leben führten, und derer, die der Mission des Meisters halfen. Sie sind eins mit Meister und vollkommen in Seine Mission aufgenommen, in Sein Werk, in Sein heiliges Werk.“

Wer seine Wünsche beiseite lässt und dann die Bedürfnisse der anderen erfüllt, ist ein Mensch, er ist ein wirklicher Mensch in der Welt. Die Meister lebten so, sie lebten zu einhundert Prozent für andere. Daran können wir uns ein kleines Beispiel nehmen für unsere eigene Familie, wie man damit beginnen kann: Wenn der Mann seine Wünsche überwindet und alle Bedürfnisse seiner Frau und seiner Kinder erfüllt, werden seine Frau und seine Kinder ihn von Herzen lieben. Ich sage euch, das ist das wirkliche Leben. Wenn die Frau es auch so macht, wird der Mann seine Frau von Herzen lieben. Die Trennung, der Hass, die Feindschaft bestehen nur durch unsere Verhaftung. Liebe bedeutet immer zu geben, zu geben und zu geben und nicht zu nehmen. Gebt eure guten Gedanken, opfert alles.

[…] In der Welt findet man nicht den Geschmack des (wahren) Lebens. Wenn ihr das (wahre) Leben kosten wollt, müsst ihr euch über euch selbst erheben. Daraus wird sich das Leben erheben und ihr könnt den Geschmack eures Lebens kosten. Es ist nicht das Leben, wie es alle führen, das ist wirklich kein Leben. Wir müssen uns über uns selbst erheben. Wie viele Hindernisse gibt es in uns? Wie viele Probleme? Wie viele Wünsche haben wir? Das sind alles die Hindernisse, die Barrieren auf dem Weg des (wirklichen) Lebens.

In Delhi, hinter Sant Kirpal Singhs Ashram, gibt es ein Gelände, das damals neu bebaut wurde, als auch gerade der Ashram errichtet wurde. Sie hatten auf diesem Gelände die Häuser so eng aneinander gebaut, dass kein Platz mehr war (für einen Kanal), damit das Regenwasser abfließen konnte. So überflutete es jedes Haus und alle Räume. Die Leute hatten genug davon und gingen überall hin und baten die anderen um Hilfe. Die aber sagten: „Nein, wir können euch keinen Ausweg zeigen (keine Fläche für einen Kanal zur Verfügung stellen), das ist eure Angelegenheit, ihr könnt bei der Regierung ansuchen!“ Aber was würde dann geschehen? Die Regierung würde vielleicht nach vielen Monaten eine Entscheidung treffen und etwas anordnen. Als sie keinen Ausweg fanden, kamen sie schließlich zu Sant Kirpal Singh und sagten: „Meister, wir haben eine Bitte. Wir können Dich nicht dazu drängen, denn Du bist gesetzlich nicht verpflichtet, das zu tun, was wir verlangen. Das Wasser müßte eigentlich woanders abgeleitet werden, aber jeder hat unsere Bitte abgelehnt. So sind wir mit unserem Anliegen zu Dir gekommen und wenden uns an Dich. Kannst Du uns nicht einen Platz für einen Ablauf zur Verfügung stellen? Es ist sonst nirgendwo Platz. Meister sagte: „Ihr könnt einen Abwasserkanal innerhalb des Ashramgeländes bauen.“ So gruben sie für das Abwasser einen Kanal aus, und darüber wurde das Gebäude errichtet. Meister sagte: „Nur das wollt ihr? Ich bin bereit, jeden Tropfen meines Blutes zu geben, denn meine Aufgabe in dieser Welt ist es nur, euch zu dienen. Ich bin nicht um meinetwillen gekommen. Ich bin an diese Dinge nicht gebunden, es ist alles für euch. Bitte sagt mir, ob ich euch darüber hinaus noch mit etwas dienen kann.“

Diese Menschen erinnern sich immer noch an Sant Kirpal Singh, nur aus diesem Grund. „Er war ein so guter Meister, eine so hohe spirituelle Persönlichkeit.“ Sie lieben ihn von Herzen.

So seht ihr also, dass man aus Sant Kirpal Singhs Leben viele wertvolle Dinge lernen kann, es gibt viele wertvolle Beispiele. Diese Beispiele sollen wir in uns aufnehmen, und sie sollten aus uns erstrahlen. Wir sollten mit derselben Arbeit beginnen, die unser Meister tat, die Christus tat, und die alle anderen Meister getan haben.

Ihre Aufgabe ist immer dieselbe. Für die Menschheit zu leben, der Menschheit zu dienen. Das ist mehr als Meditation. Denn zwei Dinge sind sehr wichtig in dieser Welt – Karma und Dharma. Karma bedeutet, unsere eigene Arbeit zu erfüllen, entweder für uns selbst oder für unsere Familie, unsere Verwandten, für Menschen, mit denen wir eine Beziehung haben – das ist Karma. Das hängt ab von den Rückwirkungen aus der Vergangenheit. Und was ist Dharma? Wenn viele zusammenkommen und gemeinsam etwas tun. Aber die Meister sagen uns, dass auch das nicht frei von Rückwirkungen ist, denn es wird auf der Ebene des Gemüts ausgeführt. Nur wenn man dem kompetenten Meister dient, wenn man Gott dient, ist darin das Geschenk des Lebens enthalten. Ein Beispiel: Wir setzen uns für eine Religion ein. Dharma bedeutet, sich für eine bestimmte Sache einzusetzen, nicht für das universale, sondern für eine ganz bestimmte Sache, die mit einer bestimmten Gemeinschaft oder Sekte verbunden ist. Heutzutage wird das Geld (das gespendet wurde) oft missbraucht, und das ist dann ein großer Rückschlag im Leben des Spenders. Selbst Waffen und gefährlicher Sprengstoff werden von diesem Geld gekauft und von einem Land ins andere verschoben. Und die religiösen Gruppierungen sind daran beteiligt. Wie ich bereits gesagt habe, sind die Probleme der Welt nicht politischer, sondern spiritueller Natur. Die Lösung liegt in der Hand spiritueller Menschen. Man kann es nur mit Erwachen überwinden. Wenn Erwachen da ist, ist es von großer Hilfe.

Als in Indien, im Punjab, die „Blue Star Operation“ lief, (bei der der goldene Tempel in Amritsar beschossen wurde), waren die Menschen sehr aufgebracht. Ich ging dorthin und traf viele Menschen. Sie waren sehr emotional. Ich erklärte ihnen alles. Ich sagte: „Es stimmt, alles, was geschehen ist, ist nicht gut, aber was jetzt noch geschehen kann, (wenn ihr zurückschlagt), ist auch nicht gut. Lebt entsprechend dem Standard, den Meister uns vorgegeben hat, den alle kompetenten Meister vorgegeben haben. Den Menschen treffen genau die Rückwirkungen, die er in der Vergangenheit verursacht hat. Wenn wir jetzt etwas Falsches tun, wird die Reaktion später kommen, und wir werden sie ertragen müssen. Es kommt also nicht von Gott. All das, womit wir uns nun konfrontiert sehen, wurde von uns selbst geschaffen, und wir müssen es ertragen.“ Nach einigen Jahren sagten sie: „Ja, deine Worte haben uns gerettet.“ In dieser Gegend wurden viele ermordet. In einer zehnköpfigen Familie überlebten nur einer oder zwei, alle anderen wurden getötet. Aber alle, die der Meisterkraft glaubten, die der Lehre glaubten, wurden alle gerettet. Besonders in dieser Gegend gibt es viele Schüler, und niemandem geschah etwas. Das ist eine besondere Gnade der Meisterkraft. Sie trafen auch mit diesen Leuten zusammen, die ohne jeden Grund jemanden töten, einfach nur so. Sie mussten solchen Menschen auch gegenübertreten. Aber schließlich sagten (die Terroristen): „Wir sollten euch nicht töten, ihr seid gute Menschen.“ Schließlich wohnt Gott in jedem Herzen.

Wenn ihr also jedem gut gesinnt seid, wenn ihr für jeden ein liebevolles Herz habt, was wird dann geschehen? Auch das Herz der anderen ändert sich sofort. Es ist wie ein Lauffeuer. Liebe, Gewaltlosigkeit und Toleranz sind die schönsten Eigenschaften im Leben des Menschen. Wenn wir sie tatsächlich verwirklichen, ist Einheit da, ist Liebe da, ist Gott da.

Wir denken an den Himmel. Der Himmel ist im Herzen des Menschen. Man sollte jetzt sofort im Himmel leben. Wenn wir jetzt damit beginnen, ist es möglich, sonst nicht. Welche Garantie haben wir, dass wir nach dem Verlassen des Körpers im Himmel leben werden? Wir müssen jetzt und hier darin leben. Wenn wir in dem Himmel zu leben beginnen, der in uns zu finden ist, wenn wir uns über das Körperbewusstsein erheben, dann sind wir wiedergeboren. Ich erzähle euch nichts Neues, es ist aus der Lehre. Wir müssen wiedergeboren werden, und das ist nur möglich, wenn wir uns als Mensch entwickelt haben. Dieses Erwachen wird euch zeigen, dass euer Erbe in euch ist.

Im Leben unseres Meisters war es so, dass Er begann, alles für die Menschheit oder für die anderen Menschen zu tun. Er widmete sein ganzes Leben den leidenden, kranken und alten Menschen. Er half allen Arten von Menschen, ungeachtet, ob sie an Krankheiten des Gemüts litten oder körperlich krank waren. Er half jedem. Jedem, der mit ihm in Verbindung kam, wurde geholfen.