Feierlichkeiten im März 2020

Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag von Biji Surinder Kaur

Aus Anlass des 80. Geburtstages von Biji Surinder Kaur waren am 10. März viele Menschen aus Ost und West in Kirpal Sagar zusammengekommen.

Das Programm begann um zehn Uhr am selben Ort, wo Biji am 10. März 2016 ihre letzte Ansprache gehalten hatte. Aufnahmen von Satsangvorträgen ließen die Erinnerungen lebendig werden. Zu Anfang wurde ein Satsang Sant Kirpal Singhs in Punjabi gespielt, in dem er Hymnen aus den Schriften erklärte, die der Pathi (Sänger) vortrug. Dr. Harbhajan Singh sprach darüber, was es bedeutet, den Geburtstag von Heiligen zu feiern, denn dazu sollten wir unser Leben ändern, entsprechend den Worten von Christus: „Wenn ihr mich liebt, dann haltet meine Gebote.“

In der Aufnahme, die man von Biji hörte, sprach sie unter anderem darüber, dass es von großer Bedeutung ist, wenn die Frau entwickelt ist, denn sie kann die ganze Familie entwickeln.

So erzählte sie das Beispiel von Sant Kirpal Singhs Mutter, die immer in liebevoller Erinnerung an Gott das Essen zubereitete und dabei aus der Gita und dem Ramayana rezitierte. Vor dem Essen sagte sie dann zu den Kindern, sie sollten die Augen schließen und liebevoll an Gott denken, Gott würde ihnen etwas geben. Dann legte sie kleine Münzen in ihre Teller. Auf diese Weise bekamen die Kinder die Gewohnheit, mit geschlossenen Augen ruhig dazusitzen in Erwartung der Münze. Eines Tages hörte sie damit auf und die Kinder fragten sie, ob Gott ihnen jetzt keine Münzen mehr gäbe. Sie erwiderte: „Jetzt erhaltet ihr die Münzen im Inneren“ und hielt die Kinder an, zu beten. Es kam die Zeit, dass sie alle Sehnsucht bekamen, Gott im Innern zu begegnen. Auf diese Art brachte die Mutter Sant Kirpal Singh auf den Weg zu Gott. Alle drei Brüder und die Schwester gaben sich das Versprechen, wer mit ihm zuerst in Verbindung käme, werde es gleich den anderen sagen. Die Frau hat es in der Hand, den Himmel für ihre Familie zu schaffen.

Sie sprach auch über Kirpal Sagar und erinnerte daran, dass Dr. Harbhajan Singh immer sagte, es solle eine Plattform für alle Menschen sein, um hier zu beten und sich an Gott zu erinnern.  Hier sollten wir Naam, die Nahrung für unser Leben, erlangen.

Anschließend wurden ein Gedicht und sehr schöne Shabads (Hymnen) vorgetragen.

Zum Abschluss sprach der Vorsitzende von Unity of Man Indien, Karamjit Singh. Er bezog sich auf das Band von Biji und erzählte, wie Bijis Mutter, eine einfache Frau, ganz im Stillen gearbeitet hatte, als das Zentrum Manav Kendra gebaut wurde und mit ihrer Hingabe Sant Kirpal Singhs Liebe und Anerkennung gewann.

Er schloss mit den Worten, dass sich der Geburtstag in das Barsi (Gedenktag am 19. März) wandelt, da beide Tage so nah beisammen liegen. Aber trotzdem können wir sagen „Glückwünsche zum Geburtstag“, denn wir haben das Geschenk von Kirpal Sagar erhalten.

„Töchter des Punjab“

Anschließend gingen alle zur Kirpal Sagar Academy, wo ein Zelt für den zweiten Teil  des Programms der „Töchter des Punjab“ aufgebaut war, das jedes Jahr an diesem Tag gefeiert wird. Der Auftakt dazu hatte bereits am Vorabend auf der Bühne des neuen Cultural Heritage Centres stattgefunden, der Wettbewerb erstreckte sich dieses Jahr also über zwei Tage. Dazu gehörten Tänze, Deklamationen, die Vorführung traditioneller Handwerkstechniken und die Zubereitung regionaler Speisen. Durch das Programm führte Mrs. Sarabjit Mangat,  Schauspielerin und Kulturbotschafterin für den Punjab.

Als nun der Wettbewerb am 10.3. fortgesetzt wurde, hielt die Direktorin des B. Ed. College eine engagierte Rede für die Rechte der Frauen und brachte zum Ausdruck, dass man die Frauen nicht das schwache Geschlecht nennen kann, sie seien eigentlich die Grundlage der Gesellschaft.

In der ersten Runde konnten dann die Mädchen ihre Talente zeigen. Manche sangen Volkslieder, Sketche sorgten für Gelächter und Punjabi-Volkstänze wurden schwungvoll aufgeführt.

Fünf Preisrichterinnen und Preisrichter beurteilten die Darbietungen: Ms. Dolly Malkin, die ein eigenes Modelabel führt, die ehemalige Miss India, Ms. Roopam Gareval, Dr. Veenakshi Sharma von der Universität Delhi, Mrs. Lakwinder Mangat und Mr. Akash Mangat. Sie ermutigten die Mädchen in ihren Reden und waren selbst ein lebendiges Beispiel, dass man auch als Frau viel erreichen kann.

Die Ehrengäste hielten ebenfalls Ansprachen, unter anderem eine bekannte Schriftstellerin, die vom indischen Präsidenten eine Auszeichnung für ihr Werk erhalten hatte.

Gegen 14:30 Uhr begann dann die zweite Runde des Wettbewerbs der Töchter des Punjab. Hier mussten die Mädchen zu aktuellen Themen wie z. B. Landwirtschaft, globale Erwärmung und Weltlage sprechen. Dann sollten sie eine Frage beantworten, die sie per Los gezogen hatten. Die Fragen betrafen Kultur, Religion usw.

Karamjit Singh betonte in seiner Ansprache, dass man viel erreichen kann, wenn man sich mit einem starken Willen einsetzt. Als Beispiel erzählte er von einem Jungen, der unbedingt in die Kirpal Sagar Academy aufgenommen werden wollte, aber kein Englisch, sondern nur Punjabi sprach. Erst hatte man große Bedenken, doch dann kam die Überlegung, dass ältere Menschen, die nach Kanada auswandern, in einem halben Jahr die Sprache lernen können, warum nicht auch er, man sollte ihm eine Chance geben. Der Junge strengte sich so an, dass er nach zwei Jahren zu den besten Schülern gehörte und heute einen hoch dekorierten Posten in den USA bekleidet.

Bei der anschließenden Preisverleihung erhielten die Mädchen ein Zertifikat und eine kleine Ehrentafel. Preise gab es für die Beste in den jeweiligen Kategorien z.B. Tanz, Gesang, Töpfern, Farbmusterlegen (Ringoli), Nähen usw. Zuletzt wurde, Navpreet Kaur aus Khanna, als Gesamtsiegerin gekürt und erhielt ein Preisgeld. Zweite wurde Bhimakshi aus Nawanshahr, dritte Mumta Kajla aus Mukheria.

Mrs. Mangat, die sich sehr für dieses Programm engagiert, hatte oft mit Biji Surinder Kaur über den tieferen Sinn des Tages der Töchter des Punjab gesprochen und es ist ihr ein Anliegen, das den Mädchen zu vermitteln. Über das Tanzen und Singen hinaus möchte sie ihnen nahebringen, wie eine Frau sich umfassend entwickeln kann, so wie Biji selbst in allem perfekt war. Sie sagte auch: „Frauen sind nicht schwach, sie haben Heilige geboren. Frauen ist keine Last zu schwer. Wenn sie sich entwickeln, wird es viele Probleme nicht mehr geben.“

Feierlichkeiten am 19.3.2020

Während der Geburtstagsfeier konnten noch viele zusammen kommen. Wenige Tage später machte sich die weltweite Krise auch hier bemerkbar. So musste leider das Programm eingeschränkt werden, da die Regierung mittlerweile die Weisung gegeben hatte, keine großen Veranstaltungen abzuhalten. Daher war es also ein kleinerer Kreis, der in der Erinnerung an Biji versammelt war, und der Satsang fand zwischen zwei Teilen der Guru Granth Sahib-Endlesung statt.

Der Musiklehrer der Kirpal Sagar Academy trug wieder zwei feierliche Shabads vor, und nach einem Gedicht wurde ein Shabad über Biji und die wahre Mutter vorgetragen.

Besonders jenen, die in Bijis letzten Tagen auch hier waren, standen die Bilder von damals vor Augen.

Karamjit Singh erinnerte unter anderem daran, wie sehr sich Biji bis zum Schluss um Kirpal Sagar kümmerte, und dass es immer ihr Anliegen war, dass alles sauber und strahlend sein sollte, nicht nur das Äußere, sondern unser ganzes Wesen. Er ging auch auf die jetzige Situation ein, und dass es in Zeiten wie jetzt vor allem wichtig sei, die innere Stärke der Seele zu entwickeln. Oft sagen wir, wir hätten keine Zeit, wenn es die wirklich wichtigen Dinge betrifft. Es komme aber darauf an zu erkennen, was tatsächlich im Leben Bedeutung hat. Am Abend wurde das Programm mit einem Film abgeschlossen.

Hier noch einige Eindrücke von Kirpal Sagar zu dieser Jahreszeit: